Lieferengpässe

Wenn das E-Rezept mal funktioniert – aber Quetiapin Retard fehlt

1. E-Rezept rein, Retard raus? Fehlanzeige!

Endlich klappt mal das E-Rezept – nur leider fehlt ausgerechnet das Fertigarzneimittel: Die Apotheken-Software sagt mal wieder: „nicht lieferbar“. Keine Retardtabletten im Großhandel, keine passende Alternative im Lager. Die Kundin schaut fragend, das Team reagiert routiniert – denn klar ist: Jetzt braucht es eine tragfähige Lösung.

2. Wissenschaftlicher Hintergrund & aktuelle Lage

Wie der Fachpresse ständig zu entnehmen ist, ist die Versorgungslage bei Quetiapin weiterhin angespannt – vor allem retardierte Darreichungsformen bleiben Mangelware. Während die 50 mg-Stärke seit Juli wieder vereinzelt verfügbar ist, sind höhere Dosierungen (150 mg, 200 mg, 300 mg, 400 mg) frühestens ab Spätsommer lieferbar – wenn überhaupt.

Verordnungen auf Filmtabletten sind keine einfache Alternative: Sie erfordern meist zwei Einnahmen täglich und verändern das Wirkprofil erheblich – mit Konsequenzen für Adhärenz und Therapieerfolg, insbesondere bei psychisch vulnerablen Patientengruppen. Zugleich steigt durch die Knappheit der Druck auf Ärzte, Quetiapin „Off-Label“ zu verschreiben – z. B. bei Schlafstörungen oder innerer Unruhe –, obwohl das BfArM bereits 2016 ausdrücklich vor solchen Anwendungen gewarnt hatte.

3. Die Wirkstoffgeschichte: Ein kurzer Blick zurück

Ursprünglich wurde Quetiapin als „sicherere Clozapin-Variante“ entwickelt – in den 1980er Jahren bei ICI (später AstraZeneca). Der Entwickler Edward Warawa zielte auf weniger Nebenwirkungen bei gleichzeitigem antipsychotischem Effekt. Quetiapin sollte vor allem das Agranulozytoserisiko (ein vollständiger bzw. nahezu vollständiger Mangel an Granulozyten im Blut) seines Vorgängers vermeiden und dabei besser steuerbar sein.

1997 kam es als Seroquel in den USA auf den Markt, später auch in Deutschland – und zählt heute zu den weltweit meistverordneten Antipsychotika. Nicht schlecht für ein Molekül, das ursprünglich nur „ein bisschen Clozapin ohne Agranulozytose“ sein sollte.

Versorgung sichern – statt vertrösten:

Wenn der Wirkstoff fehlt, heißt es: keine Hektik, keine Vertröstungen – und vor allem: niemanden wegschicken. Wir sichern die Versorgung schnell, rechtssicher und patientennah – auch dann, wenn der Großhandel passt.

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Quellen:

1. Deutsche Apotheker Zeitung (DAZ), 23.07.2025 – „Lieferengpass von Quetiapin Retard führt auch zu Off-Label-Problemen“ https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2025/07/15/lieferengpass-von-quetiapin-retard-fuhrt-auch-zu-off-label-problemen

2. BfArM – Fachinformation Quetiapin und Empfehlungen zur Off-Label-Verwendung https://www.bfarm.de/DE/Arzneimittel/Pharmakovigilanz/Risiko-Informationen-zu-Arzneimitteln/quetiapin.html

3. The Carlat Report – „12 New Findings on Quetiapine“ (2022), inkl. Entwicklungsgeschichte und Nebenwirkungsmythen https://www.thecarlatreport.com/blogs/2-the-carlat-psychiatry-podcast/post/4178-12-new-findings-on-quetiapine

4. Frontiers in Psychiatry (2022) – „The Role of Quetiapine in Treating Psychotic Disorders“ https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fpsyt.2022.903156/full

5. Wikipedia (Stand 08/2025) – Quetiapine, Marktverbreitung, Entwicklungsdaten https://en.wikipedia.org/wiki/Quetiapine